Und bald ist es wieder soweit…

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich jemals daran gewöhnen werde. Je nachdem, wie lange dieses „jemals“ auch immer sein mag. Man weiß das ja nie, wenn man diese furchtbare Diagnose bekommt. Wie lange hat man noch zu leben?

Die Ärzte reden immer unglaublich viel Zeug. Aber um die alles entscheidende Frage drücken sie sich immer herum. Klar, der OP Bericht sagt, dass alles gut rausgeschafft werden konnte. Der Tumor wurde vollständig entfernt und drum herum war auch nichts mehr zu sehen. Die Bestrahlung und die Chemotherapie habe ich gut vertragen. Die Behandlung konnte also auch ihren Sinn erfüllen?
Aber so richtig konkret kann das wohl niemand sagen. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass man hier keine definitive Aussage treffen kann. Ich wurde nur über die Zeit misstrauischer, weil mir nach und nach Dinge aus den Befunden von ganz anderen Ärzten mitgeteilt wurden, die man mir durchaus vorher hätte sagen können. Ich kann die Befunde selbst nur bedingt lesen. Zu viele Fachbegriffe für mich und die Zeit der Ärzte in den Kliniken, ist leider auch begrenzt. Zu viele Fragen traut man sich da kaum zu stellen.

Jetzt ist es wieder soweit. Ende des Monats MRT und dann eine Untersuchung in der HNO UNI Klinik und am Tag drauf noch die Untersuchung in der Strahlenklinik. Funfact am Rande… der Termin in der Strahlenklinik ist genau an meinem Geburtstag. Na da bin ich ja jetzt gespannt, was das wohl für ein Geschenk wird…
Aber ich schreibe wieder zu viel um den heißen Brei. Meine Ängste werden wieder mehr. Ich denke wieder viel zu viel blödes Zeug und das fing dieses mal jetzt schon drei Wochen davor an. Ich habe Angst, dass ich da irgendwann noch früher anfange Angst zu bekommen, Also die berühmte Angst vor der Angst. Und wenn das dann noch früher anfängt, dann hab ich schon wieder die Angst vor der nächsten Untersuchung, obwohl die alte Angst noch nicht einmal vorbei ist?

Derzeit bin ich am Limit. Blutwerte für die eine Untersuchung, Überweisungen jetzt mitbringen oder doch nicht? Und woher? Termine zur Lymphdrainage wahrnehmen und neue vereinbaren. Verordnungen nicht vergessen… Das einzige, was mich einigermaßen in der Spur hält, ist mein „Sportwandern“. Je länger und intensiver umso besser. Da muss ich nichts denken dabei. Das geht von alleine. Ich muss meine Gedanken nicht sortieren und ich muss mir keine Dinge notieren, die ich dann eh wieder vergesse. Ich kann einfach laufen und abschalten.

In etwas mehr als zwei Wochen  sind auch diese Untersuchungen erledigt. Ich wünsche mir das, was man sich in so einer Situation wünscht. Bitte genau so gute Ergebnisse wie sonst auch immer. Was sollte denn auch passiert sein so plötzlich? Aber wie schon erwähnt. Die Ärzte reden gerne und viel. Da haben wir ja was gemeinsam.

Danke für’s lesen.

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